Herstellung und Einnahme von medizinischem Cannabis
Warum ist die Produktion von medizinischem Cannabis so aufwendig? Und wie kann es eingenommen werden? Die Antworten dazu finden Sie hier.
Aus sorgfältig ausgewählten Cannabismutterpflanzen werden kleine Zweige abgeschnitten, die sogenannten Klone. Diese werden unter kontrollierten Bedingungen eingepflanzt und aufgezogen, bis sie blühen. Besonders als Stecklinge sind die Pflanzen sehr empfindlich. Bereits kleinste Veränderungen, wie beispielsweise der Lichtintensität oder der Nährstoffversorgung, können erheblichen Einfluss auf die Zusammensetzung der Wirkstoffe in der Pflanze nehmen. Die exakte Einhaltung definierter Anbaubedingungen ist somit der Garant für gleichbleibende, hochwertige Qualität. Nach dem standardisierten Anbau erfolgt die Ernte der Cannabisblüten. Diese können zur Herstellung von Cannabisextrakten verwendet oder getrocknet werden. Die getrockneten ganzen Cannabisblüten werden verpackt und genauestens analysiert, bevor sie für den Verkauf freigegeben werden und über die ärzliche Verordnung und die Apotheke zum Patienten gelangen.
Medizinische Cannabis-Blüten können mit einem elektrischen Verdampfer, einem sogenannten Vaporisator, inhaliert werden. Dabei gelangen die aktiven Wirkstoffe schnell – innerhalb von Sekunden bis wenige Minuten – und praktisch unverändert in den Blutkreislauf, wo sie ihre Wirkung entfalten. Der schnelle Wirkeintritt erleichtert die individuelle Dosisfindung. Ebenfalls kann eine schnelle Wirkung durch das Rauchen von getrockneten Cannabisblüten erreicht werden. Dabei wirken jedoch das verbrannte Papier und der gegebenenfalls zugesetzte Tabak gesundheitsschädlich. Beim Rauchen wird das medizinische Cannabis bei ca. 700 °C verbrannt. Dabei werden wertvolle Inhaltsstoffe zum Teil zerstört und giftige Substanzen gebildet. Beim Vaporisieren hingegen wird das medizinische Cannabis schonend auf ca. 200 °C erhitzt. Die wirksamen Bestandteile werden so freigesetzt, ohne dass gesundheitsschädliche Toxine entstehen.
Neben dem Inhalieren können medizinische Cannabis-Blüten alternativ auch als Tee zubereitet oder verbacken werden. Dann tritt die Wirkung verzögert – nach 30 bis 90 Minuten – ein und dauert ca. vier bis acht Stunden an, denn die Wirkstoffe müssen erst über den Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf gelangen. Ebenfalls oral können Cannabisextrakte eingenommen werden.
Weitere Informationen zu medizinischem Cannabis finden Sie in unseren FAQs.